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Problem Mülltrennung: An der Schule wird ein Drittel der Abfälle falsch entsorgt

Pappbecher, Masken, Getränkeverpackungen – mehr als 39,6 Millionen Tonnen Abfälle wurden im Jahr 2020 von deutschen Haushalten eingesammelt. Pro Kopf sind das etwa 476 Kilogramm Haushaltsabfälle und damit 19 Kilogramm mehr als im Vorjahr 2019. Dass auch an der Schule tagtäglich mehrere Kilo an Abfällen anfallen, mag selbsterklärend sein. Schülerinnen und Schüler der JGS wollten daher anhand des Plastikmülls untersuchen, wie viel Plastikmüll an der Schule anfällt und inwiefern die Bestandteile richtig einsortiert wurden.


Das zehn-köpfige Team, bestehend aus engagierten Klassensprecher:innen und Mitgliedern der Schülervertretung (SV), sammelte unter der Leitung von Herrn Rathgeber an einem Tag Ende November des letzten Jahres Plastikmüllsäcke mit einem Gewicht von über 52 Kilogramm ein. Genauer analysierten sie dabei zehn Säcke mit einem Gesamtgewicht von etwa 7,8 Kilogramm – dazu sortierten sie die Bestandteile der Müllsäcke und trennten falsch Einsortiertes voneinander.



Mit 29 Prozent an Umverpackungen und 40 Prozent an Getränkeverpackungen waren etwa zwei Drittel des Plastikmüllabfalls richtig einsortiert. Ein Drittel bestand jedoch aus Restmüll- (24%) und Papiermüllbestandteilen (7%). Die anderen Müllsorten konnten an diesem Tag nicht genauer untersucht werden. Ein kurzer Blick in die Tonnen reichte jedoch aus, um festzustellen, dass auch hier falsch getrennt wurde: Auffallend oft seien unter anderem "Durstlöscher"-Trinkpäckchen sowohl im Papier- als auch im Restmüll gelandet - diese gehören allerdings in die Gelbe Tonne. Die Schülerinnen und Schüler sortierten dabei auch Bioabfälle aus den Plastikmüllabfällen heraus. Das Problem sei dabei vor allem, dass es an der Schule keine Möglichkeit gebe, Bioabfälle über entsprechende Mülltonnen zu entsorgen - und das, obwohl die Schule die Auszeichnung als "Umweltschule" trägt.


Ergebnisse der Plastikmüllanalyse vom 24.11.2021

Müll richtig trennen!

In die Gelbe Tonne kommt Verpackungsmüll aus Kunststoffen (z.B. Joghurtbecher und Plastiktüten), Metall (z.B. Getränkedosen), Alu und Verbundverpackungen (z.B. Getränke-Kartons). Auch To-Go-Becher gehören aufgrund der beschichteten Pappe in die Gelbe Tonne.


In den Papiermüll gehört Pappe und Papier. Auch Bäckertüten mit und ohne Sichtfenster gehören in den Papiermüll – die Sichtfenster lassen sich im Recyclingprozess problemlos abtrennen. Das Sichtfenster kann aber auch von der Bäckertüte abgetrennt im Gelben Sack entsorgt werden. Taschentücher und beschichtetes Papier gehören dagegen nicht in den Papiermüll. Stark verschmutzte Pizzakartons und Pappschalen werden im Restmüll entsorgt.


Im Restmüll sind dagegen alle anderen, nicht verwertbaren Stoffe, die keine Problemstoffe sind, aufgehoben. Dazu gehören unter anderem Papiertaschentücher, verschmutztes Papier und Thermopapier (daraus bestehen zum Beispiel die weißen, glatten Kassenzettel).


Häufige Fehler bei der Mülltrennung an der Schule und wie sie sich vermeiden lassen

Für die Herstellung von Kunststoffen werden große Mengen an natürlichen Ressourcen, wie Rohöl, verwendet. Werden die Verpackungen aus Kunststoffen richtig getrennt, können diese wiederverwendet werden, was Ressourcen einspart. Im Jahr 2014 konnten so durch das Recycling von Verpackunen, Glas und Papier etwa 3,1 Millionen Tonnen Treibhausgase vermieden werden. Werden Verpackungen allerdings im Restmüll entsorgt, gehen diese dem Kreislauf verloren; In die Gelbe Tonne falsch einsortierte Bestandteile erschweren jedoch den Sortierprozess und damit auch die Wiederverwertung. Umso wichtiger ist daher eine richtige Mülltrennung.

 

Weiterführende Links:

Abfall-ABC der Freien Universität Berlin – jegliche Stoffe und ihre richtige Entsorgung auf einen Blick

Müll trennen – aber richtig! - NABU

Recyclingkreislauf Kunststoff | Mülltrennung wirkt! (muelltrennung-wirkt.de)

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